Am 15. und 16. Januar fand in der Kleinstadt Ettelbrück eine rassenbezogene Weltmeisterschaft statt. Zugelassen waren unter anderem alle lohfarbigen Kaninchen, Zwergrexe, Zwergwidderrexe und auch unsere Holicer Kaninchen.  Angeschlossen war diese Schau der Internationalen Kleintierschau und der Landesschau Luxemburg. Die Tiere auf der Weltausstellung wurden nach dem Standard des Weltverbandes bewertet. Die Bewertungsergebnisse wurden auch auf speziellen Bewertungsurkunden des Weltverbandes eingetragen. Die Bewertung selbst fand im A-B Modus statt. Bei den Holicern war ein deutscher sowie ein Österreichischer Kollege am tätig. Den Anfang bei der Weltausstellung machten unsere 42 Blauen Holicer, die von Züchtern aus Deutschland, Österreich und Luxemburg vorgestellt wurden. Im Vorfeld der Schau hoffte ich schon, dass mehr blaue Holicer gemeldet werden würden,  aber angesichts der hohen COVID 19 Zahlen und auch der Tatsache, dass unsere Züchter Deutschland verlassen musste und unklar war wie sich die Situation bei der Rückreise dann darstellt, ist das Meldeergebnis schon sehr ordentlich gewesen.  Alle gemeldeten Tiere wurden auch am Mittwoch eingesetzt. Die Bewertungen der Tiere lag zwischen 94,0 und 98,0 Punkten. Keiner der gezeigten blauen Holicer musste wegen eines schweren Fehlers mit dem Prädikat nicht befriedigend von der Bewertung ausgeschlossen werden. Neun der vorgestellten Kaninchen wurde mit dem Prädikat vorzüglich ausgezeichnet. Einmal wurde die Traumpunktzahl 98,0 Punkte vergeben, zweimal 97,5 und sechsmal 97,0 Punkte. Die V-Tiere kamen aus den Zuchten von Nico Brümmer (4 X 97,0 und 1 X 98,0 P), Heiko Semmel (1 X 97,5 und 1 X 97,0 P), Manfred Kaulich (97,5 P) und Heinrich Nössing (97,0 P). Die Bewertungen der Kollektionen bewegten sich zwischen 389,0 und 384,0 Punkten. Weltmeister wurde Nico Brümmer (Deutschland) mit 389,0 Punkten. Den Titel des Vizeweltmeisters sicherte sich Heiko Semmel (Deutschland) mit 387,5 Punkten.  Den Ehrenpreis Wimmer errang Thierry Nickels (Luxemburg) mit 386,0 Punkten. Ihm folgte Heinrich Nössing (Österreich) mit 385,5 Punkten. Hierfür erhielt er die Medaille des Weltverbandes. Den Ehrenpreis der USAL errang Andreas Koretic (Österreich) mit 385,0 Punkten. Die beiden Weltsieger kamen aus der Stallanlage von Nico Brümmer. Der Weltsieger wurde mit 97,0 und die Weltsiegerin mit 98,0 Punkten bewertet. Nun zur Rassenkritik. Das Gewicht der ausgestellten Tiere lag zwischen 2500 und 3200 g. Viele Tiere lagen im Bereich um die 3000 Gramm. In Punkto Körperform waren viele sehr schöne Typen zu sehen, bei einigen Tieren waren jedoch ein etwas lose Brustfelle zu erkennen. Allerdings muss man natürlich auch bedenken, dass es hier um eine Januar Schau handelte. Kritikpunkte in der Position Körperform waren eckige Hinterpartie, schwach im Typ, zeigt wenig Stand, loses Brustfell, lang im Typ und verjüngte Form. Die Kritik schwach im Typ wurde bei immerhin drei gezeigten Tieren vermerkt. Die Bewertungen bewegten sich im Bereich von 18,0 und 19,5 Punkten. Tiere mit 19,5 Punkten zeigten Nico Brümmer und Heiko Semmel. Was mich bisschen überraschte, war die Tatsache, dass so viele Tiere mit 18,5 Punkten bewertet wurden. Viele Rassevertreter zeigten sehr gute Felle. Kritikpunkte waren leichte Haarung und einmal ein doppelter Ohrensaum. Dieser Fehler war allerdings für mich mehr als nur einmal bei den gezeigten Holicern zu erkennen. Die Bewertungen in der Position Fellhaar lagen zwischen 18,0 und 19,5 Punkten. Die 18,0 wurde allerdings auch nur einmal vergeben. Grund hierfür war wie bereits erwähnt der doppelte Ohrensaum. Tiere mit 19,5 Punkten zeigten: Nico Brümmer, Manfred Kaulich, Heinrich Nössing, die ZGM Schlagloth Heiko Semmel und Andreas Koretic. Ob die Felle bei den Holicer Kaninchen schon wirklich so gut sind, das möchte ich hier nicht bestätigen. Gerade wenn man bei dem doppelten Ohrensaum kritisch ist, müssten hier auch mehr höhere Punktabzüge vorgenommen werden. Paradeposition bei den blauen Holicern, waren wieder einmal die Position Kopf und Ohren. Viele Tiere erhielten hier die volle Punktzahl. Bei einigen Rassenvertrer waren die Ohren schon recht kurz. Das ist mir bisher auf den vorherigen größeren Schauen noch nicht so massiv aufgefallen. Bei diesen Tieren lagen die Ohrenlängen bei 8,5 bis 8,7 cm.  Hier ist auch in Zukunft verstärkt zu achten. Die Bewertungen in dieser Position bewegten sich zwischen 14,5 und 15,0 Punkten. Tiere mit der vollen Punktzahl in dieser Position zeigten:  Nico Brümmer, Manfred Kaulich, Heinrich Nössing, die Zgm. Schlagloth, Thierry Nickels und Andreas Koretic. Tiere mit wirklich ausgeprägten schwachen Köpfen sind mir persönlich nicht aufgefallen. Auch die Ohrstruktur fast aller gezeigten Tiere war für mich hervorragend. Imponiert haben mich die Holicer auch in Bezug auf die Deckfarbe. Fast alle Tiere wiesen doch eine schön hell Stahlblaue Deckfarbe auf. Ich würde sagen so vier bis fünf Tiere hatten eine etwas dunkle Deckfarbe, aber auch noch nicht so extrem, dass eine hoher Punktabzug von Nöten gewesen wäre. Bei vier Tieren wurde ein weiß durchsetzter Ohrenrand bemängelt, bei einem Tier ein heller Zehenbüschel. Die Bewertungen in der Position Deckfarbe lag zwischen 13,5 und 14,5 Punkten. Vielleicht hätte man auch drei oder vier Tiere mit der vollen Punktzahl  herausstellen können, denn so viel Tiere hatten für mich eine wirklich vorzüglich hell stahlblaue Deckfarbe.  Aber man muss sagen, dass wir auch in dieser Position sehr große Schritte nach vorne gemacht haben. Bei der Unterfarbe lagen die Bewertungen zwischen 14,5 und 15 Punkten. Kritiken waren auf den Bewertungsurkunden nicht zu lesen. Ich denke, dass wir hier auch relativ wenig Probleme haben. 
Insgesamt kann man von einer sehr gelungenen Schau sprechen, die Tiere waren hervorragend untergebracht und auch die Bewertungsergebnisse waren sehr Zufriedenstellend. Ich möchte hier nochmals die beiden Preisrichter für ihre hervorragende Bewertungsarbeit loben. Die wirklich besten Tiere wurden erkannt und auch herausgestellt, ohne etwas schwächere Tiere extrem zu strafen. Als Fazit kann ich nur sagen "Etellbrück war eine Reise Wert". Für viele Züchter, die bei dieser Schau an den Start gingen war der Aspekt eines Vergleichs und damit verbunden mit einer Standardortbestimmung sehr wichtig. Gerade aufgrund der Tatsache, dass unsere Bundesausstellung im ZDRK ausgefallen ist, waren die Vergleichsmöglichkeiten doch sehr gering. Aufgrund der gemeldeten Tierzahl in Luxemburg war ein Vergleich und eine Standortbestimmung für jeden Züchter doch sehr gut möglich. Mit vielen sehr schönen Eindrücken und Momenten traten wir am späten Sonntagnachmittag die Heimreise wieder an.