Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Holicerzüchter im ZDRK 

2022 

in Hasselroth

Auf geht es zum ersten Familientreffen der Holicer Familie im Lahntal

AG Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Holicer Züchter im ZDRK

Nach zwei jährigen Stillstand war es endlich wieder so weit, am 15. Mai fand im Restaurant zum Keglerheim in Hasselroth im Landesverband Hessen-Nassau die Tagung der Holicer Züchter im ZDRK statt. Alle in der AG organisierten Clubs hatten Delegierte zu unserer Tagung entsandt. Der AG – Sprecher Manfred Kaulich zeigte sich sehr erfreut, dass die Arbeitsgemeinschaft nach dem Chinchilla- und Holicer Club Rheinland, dem Wiener- und Holicer Club Sachsen-Anhalt, Sektion Harzland und den beiden Holicer Clubs aus Bayern und Thüringen ab jetzt auch den Holicer Club Hessen-Nassau in der Arbeitsgemeinschaft begrüßen durfte. Dies war nicht der letzte AG Zuwachs. Zur AG Tagung in diesem Jahr stellte der Wiener- und Holicer Club Württemberg Hohenzollern einen Antrag auf Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft, diesem Antrag wurde von der Versammlung einstimmig entsprochen. Somit sind nun sechs Clubs in der Arbeitsgemeinschaft organisiert. Unter dem Motto „erstes Familientreffen der Holicerzüchter im Lahntal“ findet am 22. und 23. Oktober 2022 die 1. Holicer Clubvergleichsschau der AG in Hünfelden/Dauborn statt. Hierzu nahm der Ausstellungsleiter Heiko Semmel die anwesenden auf eine kleine Vorabtour mit. Der Vergleichsschau der Holicer AG ist eine Allgemeine Schau angeschlossen. Hier können alle Holicer Züchter ihre Zweit- bzw. Drittrasse ausstellen. Es ist aber darauf zu achten, dass für die Allgemeine Schau der Kaninchenzuchtverein Dauborn verantwortlich ist. Dem entsprechend sind die Schauunterlagen dem jeweilig zuständigen Ausstellungsleiter zuzusenden. Unsere Ausstellungshalle ist die Mehrzweckhalle in Dauborn. Hierbei handelt es sich um eine sehr geräumige und sehr schön lichtdurchflutete Halle, die unsere Holicer Kaninchen optimal darbieten werden. In der Halle sind noch mehrere Tagungsräume vorhanden, in denen wir unsere AG Tagung bzw. den Züchterabend ausrichten können. Die Ausstellungsleitung empfiehlt das Hotel „zur Post“ in Dauborn. In kürzester Zeit kann man vom Hotel aus die Ausstellungshalle erreichen. Hier hat die Ausstellungsleitung bis zum 15. Juni ein Zimmerkontingent von 30 Zimmern geblockt. Einlieferung der Tiere ist Donnerstag, der 20. Oktober im Zeitraum von 14:00 bis 20:00 Uhr. Am Bewertungstag, dem 21. Oktober ist eine Einlieferung bis um 7:30 Uhr möglich. Allerdings sind hier keine Ummeldungen mehr möglich. Die Bewertung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Es besteht hier die Möglichkeit für die Züchter die wunderschöne Stadt Limburg mit ihrem mittelalterlichen Dom und wunderschönen Altstadt zu besuchen oder in die Edelsteinstadt Idstein zu fahren mit einem fürstlichen Residenzschloss und einer römischen Befestigungsanlage. Wer Dauborn nicht verlassen möchte kann sich im Vorraum der Ausstellungshalle einfinden um mit anderen Holicer Züchtern Fachgespräche zu führen. Auch die große Rhein/Main Metropole Frankfurt ist lediglich eine gute dreiviertel Stunde entfernt. Ab 16:00 Uhr können dann alle Züchter in der Ausstellungshalle ihre Ergebnisse in Augenschein nehmen. Die offizielle Eröffnung der Schau findet am Samstag um 14:00 Uhr statt. Da sich bereits viele Ehrengäste angesagt haben, bittet die Ausstellungsleitung um zahlreiches Erscheinen, um der Eröffnungsfeier einen würdigen Rahmen zu geben. Direkt im Anschluss daran wird der Zuchtwart der Arbeitsgemeinschaft eine Tierbesprechung durchführen. Bereits ab 18:30 Uhr treffen wir uns dann wieder in der Ausstellungshalle, um den Züchterabend zu begehen. Der ausrichtende Verein bietet hier zwei Gerichte an. Die Ausstellungsleitung bittet alle Züchter bereits mit der Tieranmeldung die Anmeldung zum Züchterabend und die Speisewahl mitzuschicken. Am Sonntagmorgen steht dann turnusgemäß ab 10:00 Uhr die Tagung der Arbeitsgemeinschaft an. Ab 13:30 Uhr können dann  die Aussteller der weitgereisten Clubs ihre Tiere aussetzen. Die AG-Leitung und die Ausstellungsleitung möchten hier nochmal darauf hinweisen, dass alle Züchter aus dem benachbarten Ausland, welche die Rasse Blaue Holicer züchten, auf unserer Vergleichsschau ausstellen können. Voraussetzung ist nur, dass sie in einem der EE zugehörigem Verband organisiert sind. Den Clubvorsitzenden wurde vom Ausstellungsleiter eine Informationsmappe mit allen Unterlagen ausgehändigt. In Kürze werden dann auch die Ausstellungsunterlagen auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft zum Downloaden bereitstehen. Bei Fragen könnt ihr Euch gerne an den Ausstellungsleiter Heiko Semmel wenden. www.holicer-ag.de 

Die Leitung der Arbeitsgemeinschaft strebt an von jedem Club eine Mitgliederliste zu bekommen. Einerseits wird diese benötigt um festzustellen, welche Züchter bei der Vergleichsschau ausstellungsberechtigt sind, andererseits bekommt die Arbeitsgemeinschaft auch einen Überblick über die Mitgliederentwicklung in unseren Clubs und in unserer Arbeitsgemeinschaft. 

Ein wichtiges Medium in der heutigen Zeit ist das Internet. Auch unsere Arbeitsgemeinschaft nutzt dieses Medium um seine Arbeit einer breiten Öffentlichkeit vorstellen zu können. Hier finden die Besucher zahlreiche Informationen rund um unsere Blaue Holicer und unsere Clubs, sowie sehr interessante Berichte von den Clubschauen und hochinteressante Rasseberichte. Die Webseite wurde von Heiko Semmel erstellt und wird auch von ihm gepflegt. In der Tagung ging es einfach auch darum, wie die Arbeitsgemeinschaft zukünftig die Kosten für diese Webseite finanzieren kann. Es wurden verschiedene Modelle besprochen. Die Clubvorsitzenden sollen die verschiedenen Möglichkeiten mit in ihre Clubtagungen nehmen und diese mit ihren Mitgliedern besprechen. Bei der Tagung der Arbeitsgemeinschaft anlässlich der Clubvergleichsschau soll dann dieses Thema nochmal ausführlich erörtert werden.

Im Anschluss erörterte der AG Sprecher Manfred Kaulich die vom ZDRK verabschiedete Neuregelung bezüglich der Mitgliedschaft in einem Club. 

 

Der Chinchilla- und Holicer Club Rheinland stellte den Antrag auf Durchführung der Clubvergleichsschau im Jahre 2024. Dem Antrag wurde einstimmig entsprochen. Somit heißt es 2024 „auf geht es zur 2. Holicer Clubvergleichsschau in die Eifel“.  Ich bin überzeugt, dass am 23. Oktober ab 13:30 schon die Vorfreude auf dieses Event ihren Anfang nimmt. Die AG Leitung ermutigte danach alle Clubs sich über die Ausrichtung der 3. Holicer Clubvergleichsschau im Jahre 2026 Gedanken zu machen. 

 

Unter dem Tagesordnungspunkt Änderungswünsche bezüglich des Standards kam es zu einer regen Diskussion über die Beschreibung der Deckfarbe. Von der Versammlung kam die Erörterung, dass die Definition der Deckfarbe mit der Bezeichnung „hell Stahlblau“ nicht optimal sei. Viele Preisrichterkollegen würden sich mit dieser Bezeichnung sehr schwertun. Seitens der AG Leitung wurde erwidert, dass jede Farbbezeichnung schwer umzusetzen ist, da man keine Farblehre an das Tier halten kann, um die korrekte Farbe festzustellen. Es wird immer etwas im Ermessen des Preisrichters liegen, wie er die Tiere bewertet. Weiterhin spielen auch die Lichtverhältnisse in der Ausstellungshalle eine große Rolle. Oftmals denkt man, wenn man ein Tier im Stall sieht, es sei etwas dunkel. Geht man mit dem Tier jedoch ans Tageslicht, so sieht die Sache schon ganz anders aus. Die Gleichen Probleme hat man bei den Sachsengold und den Roten Neuseeländern über bereits mehrere Jahrzehnte. Man muss doch auch positiv festhalten, dass wir in den vergangenen Jahren schon große Fortschritte bezüglich der Deckfarbe gemacht haben. Gerade wenn man an die ersten Schauen auf Bundesebene in Kassel, Erfurt und auch noch in Leipzig denkt. Der AG Leiter gab viel mehr zu bedenken, dass uns die sogenannten „fehfarbigen Tiere“ immer noch Probleme bereiten. So sah er solche Tiere hochbewertet auf diversen Ausstellungen sitzen. Dies kann nicht im Sinn unserer Zucht und der Arbeitsgemeinschaft sein. Manfred Kaulich gab weiterhin zu bedenken, dass wir durch die COVID 19 Pandemie in den letzten zwei Jahren wenig Schauen hatten, auf denen viele Blaue Holicer gezeigt wurden. Aus diesem Grund fehlt uns auch etwas das Wissen, auf welchem Zuchtstand sich die Rasse gerade befindet, bzw. wie sich die Rasse in den letzten zwei Jahren entwickelt hat. Wir sollten die Zeit arbeiten lassen und die kommenden Großschauen nutzen, um die Entwicklung der Rasse genau zu analysieren. Es bringt auch nichts, den Standard immer und immer wieder zu ändern. Wir erreichen durch eine gezielte Schulung der Züchter und auch der Preisrichterkollegen viel mehr. Man muss auch feststellen, dass die meisten Preisrichter und vor allem auch die Züchter schon eine klare Tendenz zu den hellen Tieren haben. Auf der 2. Holicer Werbeschau in Trusetal fand man höchstens eine Handvoll Tiere, von denen man sagen konnte, dass sie etwas zu dunkel waren. 

Weiterhin kam aus der Versammlung der Hinweis, ob es nicht besser sei, wenn das Normalgewicht bei unseren Blauen Holicern schon bei 2,5 kg beginnt. Somit hätte man einen größeren Spielraum. Auch hier erwiderte die AG Leitung durch deren Zuchtwart Erich Feigl, dass alle kleinen Rassen im Standard um die Holicer herum die Gewichtspanne von 2,75 bis 3,25 kg haben. Man erachte eine solche Maßnahme als nicht vorteilhaft für unsere Blauen Holicer.   

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt waren die zukünftigen Tagungen der Arbeitsgemeinschaft. Seitens der Clubs bestand kein Wunsch für ein Treffen der AG anlässlich der Bundeskaninchenschau in Kassel im Januar 2023. Für die Bundeskaninchenschau im Dezember 2023 in Leipzig soll wieder eine AG -Tagung organisiert werden. 

 

Im Anschluss ging Manfred Kaulich nochmal anhand einem TGRDEU Diagramm auf die Entwicklung unserer Blauen Holicer ein. Es sei schon enorm, welche Entwicklung unsere Holicer genommen haben. Ein solches Steigerungspotenzial sei bei kaum einer anderen Rasse so zu beobachten. Der Trend geht immer mehr zu den kleineren Rassen und da stellen unsere Blauen Holicer für viele Züchter eine echte Option da. Im Jahre 2011, bei der Zulassung als Neuzüchtung, gab es acht Zuchten, die 48 Jungtiere gezogen haben. Als die blauen Holicer dann im Jahre 2015 als Rasse anerkannt wurden waren es bereits 24 Zuchten, die 548 Tiere gezogen haben. Im Jahre 2016 waren es dann bereits 63 Zuchten im Folgejahr schon 100 Zuchten. Final im Jahre 2020 sind 192 Zuchten gemeldet. Von diesen wurden sagenhafte 3535 Jungtiere gezogen. Abgesehen von der Quantität haben sich unsere „kleinen Blauen“ auch qualitativ bestens Entwickelt.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen, ging es dann zum praktischen Teil.

Anhand von vier vorgestellten Tieren, führte der Zuchtwart der Arbeitsgemeinschaft eine Tierbesprechung durch. Alle anwesenden Tiere zeigten sehr ansprechende Köpfe und hatten zum Typ passende Köpfe. Bei einem Vertreter stellte man ein etwas kurzes Ohr fest, hier hätte auch die Struktur besser sein können. Allgemein wurde bemängelt, dass die Struktur bei allen gezeigten Tieren kräftiger sein könnte. In der Position Deckfarbe und deren Gleichmäßigkeit wurden Tiere mit einigen Abstufungen gezeigt. Ein Tier hatte eine vorzüglich hell stahlblaue Deckfarbe, 2 Tiere zeigten eine kleine Abstufung, lagen aber durchaus noch im Rahmen. Ein weiteres Tier war leicht dunkel. Es war kein Tier dabei, das man mit einem starken Punktabzug hätte versehen müssen. Die Bewertungen lagen im Bereich von 14,0 bis 15,0. Bei allen vorgestellten Tieren waren die Augenfarben absolut im Sollbereich. Besonders hier haben sich unsere Blauen Holicer in den letzten Jahren enorm verbessert. Die „bräunlichen Augen“ sind nur noch vereinzelt anzutreffen. Auch die Krallenfarben waren bei allen Tieren vorbildlich. In der Position Unterfarbe kam es zu Diskussionen. Der Zuchtwart der AG bemängelte die Aufhellung am Haarboden bei einem Tier. Der Standard lässt an der Haut einen sehr schmalen helleren Streifen zu und man kann es daher nicht strafen. Anhand einer vorgestellten Häsin zeigte der Zuchtwart aber auch, dass es schon Tiere gibt, die diesen Fehler nicht mehr haben. Diese Tiere sind natürlich für die Zucht wertvoller als die Tiere mit dem Fehler. Vielleicht ist in absehbarer Zeit hier eine Anpassung des Standards notwendig, wenn immer mehr Tiere dieses Manko nicht haben sollten. Manfred Kaulich bemerkte, es bereite ihm die Formulierung, dass die Unterfarbe der Deckfarbe entsprechen soll mehr Probleme. Die meisten Tiere sind im Bereich der Unterfarbe heller als in der Deckfarbe. Aus diesem Grund sei es schwer bei den Holicern die volle Punktzahl in der Position Unterfarbe zu vergeben. Diese Ansicht spiegelt auch die Bewertung der Holicer durch die Preisrichterkollegen wider. Die volle Punktzahl in der Position 6 findet man bei den Holicer Kaninchen doch recht selten.     

Um 15:00 Uhr war die Tagung der Arbeitsgemeinschaft beendet und alle Teilnehmer machten sich auf den Nachhauseweg. Viele hatten noch vier- bis fünfhundert Kilometer zu fahren bis sie zu Hause waren. Diese Strapazen nahmen aber alle doch recht gerne in Kauf, denn die Tagung war sehr harmonisch, jeder hat neue Erkenntnisse mitnehmen können und vor allem hat sich die Holicer Familie mal wieder real treffen können. Man konnte mit den Zuchtfreunden persönlich sprechen und sie auch mal endlich wieder direkt treffen.

Die Familie hat der Holicer Züchter hat sich nach langen zwei Jahren COVID 19 Pandemie wieder getroffen, und einen wunderschönen Tag unter gleichgesinnten verbracht. Es war jedem die Freude anzumerken die Zuchtfreunde wieder zu treffen. Aber nach der Tagung ist vor der Vergleichsschau. Jetzt richten sich alle Blicke auf das vorletzte Oktoberwochenende, an dem das absolute Highlight unserer AG stattfindet. Die Blicke aller Holicer Züchter im ZDRK und des benachbarten Auslandes richten sich gespannt auf die Ergebnisse der Clubvergleichsschau am 22. und 23. Oktober in Dauborn. Die Leitung der Arbeitsgemeinschaft hofft alle seine Zuchtfreunde dort wieder gesund anzutreffen, um im friedlichen Wettstreit die besten Holicer Züchter zu küren. Deshalb „Auf geht es zum ersten Familientreffen der Holicer Züchter im Lahntal, das Lahntal Stadt, Land, Fluss…. Charme“  

 

Heiko Semmel

Schriftführer der Arbeitsgemeinschaft

 

Teilnehmer der AG Tagung

Tierbesprechung durch unseren Zuchtwart Erich Feigl

Tierbesprechung

ein vielversprechendes Jungtier aus der Zucht von Manfred Kaulich

 eine sehr schöne Häsin aus der Zucht Kaulich